7. Oktober 2022 agvs-upsa.ch – Seit 50 Jahren steht die Garage an der Brühlstrasse in Zetzwil AG – und seit 2019 sind Claudia Müller-Graf und Martin Perreten für die Geschäftsleitung zuständig. Die beiden haben beim auf Opel und Chevrolet spezialisierten AGVS-Betrieb einiges an Aufräum- und Umstrukturierungsarbeiten hinter sich, um die Garage fit für die Zukunft zu machen.


Martin Perreten, Geschäftsleiter, und Claudia Müller-Graf, Geschäftsleiterin und Inhaberin. Fotos: AGVS-Medien

jas. Die langjährige Opel- und Chevrolet-Vertretung an der Durchgangsstrasse in Zetzwil AG ist weit über die Region hinaus bekannt. Nicht nur für ihren zuverlässigen Service, sondern auch durch die witzigen Werbeplakate. Mit denen preist das AGVS-Mitglied, das 2022 sein 50-Jahre-Jubiläum feiern kann, seine Dienstleistungen an. Dabei verwandelt sich das Mitarbeiterteam für ein Plakat oder Inserat schon mal in eine rockige Schrauber-Band. Für die Reifensaison grüsst das Werkstattteam in Pilotenmützen und -uniform mit Goodyear-Zeppelin im Hintergrund – und fordert die Kundinnen und Kunden auf: «Fliegen Sie mit uns in den Reifenhimmel!» 

Echt clever, denn so schaffte es das motivierte Team, neben den eher etwas älteren Stammkunden auch jüngere Autofahrende auf den Fachbetrieb aufmerksam zu machen. «Wir haben uns beim Marketing und der Werbung bewusst entschieden, etwas frecher aufzutreten. Wir hatten auch einige Ideen bezüglich Events, doch dann kam Corona», verrät Geschäftsleiter Martin Perreten. «Dies alles auf Eis zu legen, tat schon weh. Vor Corona hatten wir bei den Anlässen stets zwischen 200 und 400 Leute. Und als kleinere Garage muss man sich in der Region zeigen und bei den Kunden präsent sein.» 

Auch mit anderen Ideen wie speziellen Öffnungszeiten während der Reifensaison versuchten die Aargauer den Kundenstamm zu erweitern. «Uns war nach der Übernahme der Garage von meinem Vater klar, dass wir einen neuen Auftritt brauchen», erinnert sich Geschäftsleiterin und Inhaberin Claudia Müller-Graf. Die Übergabe an die neue Generation, vom Vater an die Tochter, wurde 2019 mit einem Kunden- und VIP-Apéro vollzogen. Genauso wie die Trennung von der auf der anderen Strassenseite gelegene Nutzfahrzeugsparte, der Granu Nutzfahrzeuge AG, die von Claudias Bruder übernommen wurde.

«Es gab im Zuge dieser Neuordnung und Aufteilung der einzelnen Bereiche auch viele offene Fragen. Denn zuvor hat man sich bezüglich Infrastruktur und Tools keine allzu grossen Gedanken gemacht und gewisse Dinge zwischen den beiden Betrieben hin und her gekarrt», erläutert Perreten. «Wir haben mit der Hilfe einer Treuhänderin nun alles sauber strukturiert und aufgeteilt», ergänzt Müller-Graf. «Das hat Klarheit geschaffen und uns teilweise auch die Augen geöffnet. Doch nun können wir wieder agieren und müssen nicht einfach reagieren.» 


Seit 50 Jahren ist das AGVS-Mitglied ein sicherer Wert für Automobilisten aus der Region.

Ihr liegt der Familienbetrieb sichtlich am Herzen, dennoch zahlte sie genauso wie ihr Geschäftspartner Martin Perreten dafür einen hohen Preis. Sie litten beide gesundheitlich und schrammten wohl nur knapp an einem Burn-out vorbei. «Während 20 Jahren war ich jeden Samstag in der Garage, und in den Anfängen habe ich zusammen mit meinem Mann oft fast das ganze Wochenende hier verbracht. Wir haben uns beispielsweise um die Umgebungsarbeiten gekümmert.» Die beiden Chefs hatten die Garage 24/7 im Kopf. Das ging an die Substanz. Doch sie haben beide die Lehren daraus gezogen. 

Wie beim Garagenbetrieb haben sie sich auch als Managementteam neu aufgestellt und teilen die Arbeiten auf. «Ich gönne mir beispielsweise an zwei Montagen im Monat nun einen freien Tag und kümmere mich um meine Enkelkinder – das ist herrlich», sagt Claudia Müller-Graf mit strahlenden Augen. 

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