Airbag-Ärger mit Todesfolgen
Der lange Schatten des Takata-Skandals
07. Februar 2025 agvs-upsa.ch – Schon 2015 wurden fehlerhafte Airbags des japanischen Herstellers Takata zurückgerufen. Doch auch heute noch sorgen plötzlich explodierende Airbags, teilweise mit Todesfolge, für Schlagzeilen. Wieso bloss? Markus Peter/ysc

Wegen fehlerhafter Airbags des japanischen Herstellers Takata startete die Automobilbranche die grösste Rückrufaktion ihrer Geschichte. Foto: iStock
Die Thematik ist an sich nicht neu: Die Probleme mit Airbags des Zulieferers Takata begannen schon vor über zehn Jahren. Quer durch verschiedenste Fahrzeugmarken und Modelle häuften sich Fälle von Fehlauslösungen oder explodierenden Gasgeneratoren und umherfliegenden Metallteilen. Das Bauteil, das eigentlich Leben retten soll, sorgte stattdessen für unzählige Verletzte, einige davon gar mit Todesfolge. In der Folge startete die grösste Rückrufaktion in der Automobilbranche, millionenfach wurden Fahrzeuge in die Werkstätten bestellt, auch in der Schweiz musste an tausenden Fahrzeugen nachgebessert werden. Im Zuge des Airbag-Desasters meldete Takata Insolvenz an, einige Mitverantwortliche wurden verklagt.
Dass sich Fahrzeugbesitzende und Werkstätten auch heute noch mit den mangelhaften Airbags beschäftigen müssen, liegt daran, dass die Rückrufe stufenweise ausgelöst wurden. Während sich die Rückrufe zuerst auf Regionen mit warmem und feuchtem Klima beschränkten, wurden sie später auf auch auf andere Gebiete ausgeweitet. Grund dafür ist, dass das in den Takata-Gasgeneratoren als Treibmittel eingesetzte Ammoniumnitrat empfindlich auf Feuchtigkeit und Wärme reagiert. Dieser kritische Zersetzungsprozess tritt erst mit zeitlichem Verzug in anderen Regionen auf, wodurch der Rückruf auf weitere Millionen von Fahrzeugen ausgeweitet werden musste. Mit dem Einsatz von Ammoniumnitrat wollte Takata gegenüber dem üblicherweise in Airbags verwendeten Treibmittel Natriumazid Kosten sparen.
Welche Fahrzeuge sind betroffen?
Die meisten der heute noch vom Rückruf betroffenen Fahrzeuge sind älter als zehn Jahre. Für einige dieser Fahrzeuge stellt es eine Herausforderung dar, ihren Verbleib und Besitzende ausfindig zu machen. Obwohl die Mehrheit der Fahrzeugbesitzenden vom zuständigen Fahrzeugimporteur angeschrieben worden sein sollte, empfiehlt es sich für Garagen, bei älteren Kundenfahrzeugen zu überprüfen, ob das Fahrzeug von einem Airbag-Rückruf betroffen ist. Es kann gut sein, dass für dasselbe Fahrzeug beim letzten Werkstatttermin noch kein Rückruf vorlag, da einige Hersteller die Rückrufe erst vor kurzem auf weitere Fahrzeuge ausgeweitet haben.
Zur Überprüfung auf einen offenen Airbag-Rückruf kann auf den Websites der Hersteller beziehungsweise Importeure die 17-stellige VIN (Fahrgestellnummer) eingegeben werden. Mit der proaktiven Mitteilung an die Kundinnen und Kunden, wonach deren Fahrzeug auf offene Rückrufe überprüft wurde, schaffen Garagen Vertrauen und Sicherheit.

Wegen fehlerhafter Airbags des japanischen Herstellers Takata startete die Automobilbranche die grösste Rückrufaktion ihrer Geschichte. Foto: iStock
Die Thematik ist an sich nicht neu: Die Probleme mit Airbags des Zulieferers Takata begannen schon vor über zehn Jahren. Quer durch verschiedenste Fahrzeugmarken und Modelle häuften sich Fälle von Fehlauslösungen oder explodierenden Gasgeneratoren und umherfliegenden Metallteilen. Das Bauteil, das eigentlich Leben retten soll, sorgte stattdessen für unzählige Verletzte, einige davon gar mit Todesfolge. In der Folge startete die grösste Rückrufaktion in der Automobilbranche, millionenfach wurden Fahrzeuge in die Werkstätten bestellt, auch in der Schweiz musste an tausenden Fahrzeugen nachgebessert werden. Im Zuge des Airbag-Desasters meldete Takata Insolvenz an, einige Mitverantwortliche wurden verklagt.
Dass sich Fahrzeugbesitzende und Werkstätten auch heute noch mit den mangelhaften Airbags beschäftigen müssen, liegt daran, dass die Rückrufe stufenweise ausgelöst wurden. Während sich die Rückrufe zuerst auf Regionen mit warmem und feuchtem Klima beschränkten, wurden sie später auf auch auf andere Gebiete ausgeweitet. Grund dafür ist, dass das in den Takata-Gasgeneratoren als Treibmittel eingesetzte Ammoniumnitrat empfindlich auf Feuchtigkeit und Wärme reagiert. Dieser kritische Zersetzungsprozess tritt erst mit zeitlichem Verzug in anderen Regionen auf, wodurch der Rückruf auf weitere Millionen von Fahrzeugen ausgeweitet werden musste. Mit dem Einsatz von Ammoniumnitrat wollte Takata gegenüber dem üblicherweise in Airbags verwendeten Treibmittel Natriumazid Kosten sparen.
Welche Fahrzeuge sind betroffen?
Die meisten der heute noch vom Rückruf betroffenen Fahrzeuge sind älter als zehn Jahre. Für einige dieser Fahrzeuge stellt es eine Herausforderung dar, ihren Verbleib und Besitzende ausfindig zu machen. Obwohl die Mehrheit der Fahrzeugbesitzenden vom zuständigen Fahrzeugimporteur angeschrieben worden sein sollte, empfiehlt es sich für Garagen, bei älteren Kundenfahrzeugen zu überprüfen, ob das Fahrzeug von einem Airbag-Rückruf betroffen ist. Es kann gut sein, dass für dasselbe Fahrzeug beim letzten Werkstatttermin noch kein Rückruf vorlag, da einige Hersteller die Rückrufe erst vor kurzem auf weitere Fahrzeuge ausgeweitet haben.
Zur Überprüfung auf einen offenen Airbag-Rückruf kann auf den Websites der Hersteller beziehungsweise Importeure die 17-stellige VIN (Fahrgestellnummer) eingegeben werden. Mit der proaktiven Mitteilung an die Kundinnen und Kunden, wonach deren Fahrzeug auf offene Rückrufe überprüft wurde, schaffen Garagen Vertrauen und Sicherheit.
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