Die Branche versteht vernetzte Systeme immer besser

Bestehende Systeme verknüpfen

Die Branche versteht vernetzte Systeme immer besser

19. November 2021 agvs-upsa.ch – Zeitersparnis, ein einheitlicher Datenaustausch, eine transparente Kommunikation und vereinfachte Abläufe – diese Vorteile bringen vernetzte Systeme mit sich. An der Aftermarket-CH wurden dazu Neuheiten präsentiert und Fachwissen ausgetauscht. 

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Ferdinand Smolders, CEO der KSU A-Technik AG, widmete die erste Ausgabe des Informationsevents «KSU Insight» der Digitalisierung. Fotos: AGVS-Medien

Vernetzte Systeme sollen besser ­verstanden werden. Diesen Appell richtete Erhard ­Luginbühl, Präsident Swiss Aftermarket SAA, während der Eröffnungszeremonie der Transport-CH/Aftermarket-CH an die Aussteller. «Wir setzen uns für das Recht zum Reparieren ein. Daten und Datenzugänge sind dabei elementar und die Zusammenarbeit wird immer wichtiger. Denn wir müssen unsere Fahrzeuge bauen, aber auch unterhalten können», sagte der gelernte Lastwagenmechaniker. Die KSU A-Technik AG und Auto-i-Dat spielen diesen Ball seit geraumer Zeit aktiv. Beide unterstützen die Garagenbetriebe in deren Bemühungen rund um die Digitalisierung. «Die Berührungsängste werden immer kleiner, die Kunden fragen sogar aktiv nach entsprechenden Lösungen», sagte René Mitteregger, Datenspezialist bei Auto-i-Dat. Für eine Entschleunigung, ohne sämtliche analogen Betriebsprozesse über den Haufen zu werfen, plädierte Zora Savovic vom Gesamtlösungsspezialist im Autogewerbe, der KSU A-Technik AG. «Es beginnt mit einer Bedarfsanalyse. Wo bringt uns eine Schnittstelle etwas?», erläuterte sie. Digitale Lösungen und Prozesse sollen Arbeitsabläufe in der Werkstatt vereinfachen und Fehlerquellen minimieren. «Und wie gehen wir allgemein mit den erfassten Kundendaten um?» 

Die J.H. Keller AG Automobile Zürich setzt sich beispielsweise mit diesen Fragen auseinander. Am neu lancierten Informations- und Diskussionsevent «KSU Insight» diskutierte AGVS-Mitglied Patrick Keller gemeinsam mit Michael Gloor, KSU-Bereichsleiter Werkstatteinrichtungen, und Kevin Dillon von Hunter Engineering über die aktuellen Herausforderungen und technischen Erleichterungen im Werkstattalltag. Im Mittelpunkt stand eine vollautomatische Reifenprofilmessung des US-Traditionsunternehmens Hunter Engineering. «Wir bieten integrative Lösungen an, die einen klaren Vorteil in der Effizienz und der Qualität schaffen. Am Puls des Kunden – am Puls der Zeit für Gesamtlösungen», sagte Ferdinand Smolders, CEO der KSU A-Technik AG. 

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René Mitteregger, Datenspezialist bei Auto-i-Dat. 

Vollständige Transparenz steht bei vernetzten Systemen mitunter im Fokus. «Man spart Zeit. Die standardisierten Daten führen dazu, dass für alle Beteiligten eine transparente Dokumentation gewährleistet ist», erklärte René Mitteregger. Carrossiers und Reparaturbetriebe sind bereits mit allen nötigen IT-Systemen wie der «SilverDat 3 Kalkulation», e-Service, DMS-Systemen und Versicherungsportalen ausgerüstet. Aus Sicht von Auto-i-Dat geht es deshalb nicht mehr darum, grundlegende Systeme neu zu entwickeln. Bestehende Systeme sollen verbessert und mit den umliegenden verknüpft werden. Am Messestand stellte die Marktführerin für Fahrzeugdaten in der Schweiz daher den Eintauschtest und die Foto-App vor. «Mit dem Eintauschtest wird die Werkstattuntersuchung mittels einfacher Checkliste durchgeführt», erklärte René ­Mitteregger. Der Zustand und die Schäden würden immer gleich dokumentiert. Die Arbeitsläufe vereinfachen soll auch die Foto App. Die geführte und einfache Bilderfassung ist integriert in den e-Service und basiert auf der Vorgabe, dass Fotos für die Schadensabwicklung und Reparaturkalkulation unabdingbar sind.

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Südo-Verkaufsleiter Cristian Spicuglia (links) mit Geschäftsführer Georg Huber.

In einem anderen Bereich kann der Garagist noch so eine grosse Technologieoffenheit an den Tag legen, der Fortschritt stockt trotzdem. Die Rede ist von LED-Leuchten, die sich vermehrt in der Anhängerbeleuchtung durchsetzen. «Den niedrigen Stromverbrauch der LED-Rückleuchten erkennen nicht alle Fahrzeuge», berichtete Georg Huber, Geschäftsführer Verkauf/Einkauf der Südo AG. Die Fahrzeuge sind von Herstellern auf einen grösseren Stromverbrauch eingestellt und zeigen deshalb eine Fehlfunktion an. Dieses Problem wird nun durch einen zusätzlichen Widerstand gelöst. «Statt einer einheitlichen Lösung tendieren die Hersteller dazu, eigene Lösungen zu produzieren. Dabei müssten sich Hersteller von Fahrzeugen und Leuchten gemeinsam an einen Tisch setzen», sagte Huber und dürfte mit seiner Aussage den Nerv von Erhard Luginbühl treffen. Seine Rede zur Eröffnung der Aftermarket-CH schloss er mit den Worten: «Nur verzahnt sind wir noch in der Lage, gemeinsam Erfolg zu haben!»
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