Nun muss die Trägerschaft aktiviert werden

Know-how über Veteranen bewahren

Nun muss die Trägerschaft aktiviert werden

12. Juli 2024 agvs-upsa.ch – Im November 2024 ist der zweite Start des Lehrgangs «Fahrzeugrestaurator:in mit eidg. Fachausweis» in der ­Romandie. Die Interessengemeinschaft Fahrzeugrestauratoren (IgF) bemüht sich um Kursteilnehmende, die Interessen­gemeinschaft Fahrzeugrestauratoren Schweiz (IgFS) zusätzlich um Mitglieder und Gönner. Betriebe in der ­Romandie ­sollten diese Chance nutzen, um aktiv am Erhalt historischer Fahrzeuge ­mitzuwirken. Ilir Pinto


Es gilt sicherzustellen, dass historische Fahrzeuge auch in Zukunft gefahren werden können. Foto: iStock

Das Veteranen-Hobby boomt und mit ihm die Nachfrage nach Fachleuten für deren Instandhaltung und Restaurierung. Seit 2015 führt die IgF den Lehrgang zur Berufsprüfung «Fahrzeugrestaurator:in mit eidg. Fachausweis» durch, zunächst nur in deutscher Sprache. Im Jahr 2021 startete dann der erste französischsprachige Lehrgang.
 






Gilles van Mesdag, IgFS-Vorstandsmitglied

«Wir sind stolz darauf, die erste Klasse in der Romandie zum Abschluss gebracht zu haben», sagte Christian Ackermann, der Präsident der Interessengemeinschaft Fahrzeugrestauratoren Schweiz (IgFS), anlässlich der Fachausweisübergabe am 27. April 2024 in Genf (Unterschied zwischen IgF und IgFS: siehe Box). Fünf Absolventen und eine Absolventin in der Fachrichtung Automobiltechnik erhielten bei der Übergabe ihre Diplome (siehe AUTOINSIDE 06/24). An jenem Abend wollte die IgF auch ein Zeichen setzen, um in der Romandie weitere Betriebe, die Oldtimer warten, reparieren und restaurieren, für ihre Sache zu gewinnen.
 
Informationsabende
Die IgF und der AGVS veranstalten zwei Infoabende zum Lehrgang Fahrzeugrestaurator:in mit eidg. Fachausweis oder Verbandszertifikat, Fachrichtung Automobiltechnik.

Donnerstag, 22. August 2024, 18 Uhr
Ort: Autobau Factory, RSR - Restauratoren Schule Romanshorn, Egnacherweg 11, 8590 Romanshorn

Dienstag, 27. August 2024, 18 Uhr
Ort: Mobilcity, Kompetenzzentrum für Auto und Transport, Wölflistrasse 5, 3006 Bern

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Denn es ist wichtig, das Know-how über Veteranen zu bewahren, Fachkräfte für Fahrzeuge aus den Jahren 1945 bis 1985 auszubilden und die Weiterbildung «Fahrzeugrestaurator:in mit eidg. Fachausweis» in den Fachrichtungen Automobiltechnik, Carrosseriespenglerei und Carrosserielackiererei weiterhin zu ermöglichen; sowohl in der Deutschschweiz als auch in der Romandie – und künftig vielleicht auch im Tessin.
 






Christian Ackermann, IgFS-Präsident


Die Mindestklassengrösse beträgt zwölf Personen. Aber: «Je grösser die Gruppe, desto besser die Dynamik», so Gilles van Mesdag, IgFS-Vorstandsmitglied. Er spricht aus Erfahrung, denn er koordiniert die Lehrgänge in der Romandie. Wenn sich aber weniger als zwölf Personen anmelden? «Das wäre zwar nicht ideal, wir würden es aber auch mit zehn oder elf machen», sagt Ackermann. Eine allfällige Defizitgarantie würde der IgFS Gönnerverein bereitstellen.

Vorteile und Verantwortung
Die Bedeutung der Mitgliedschaft oder Gönnerschaft bei der IgFS für Betriebe in der Romandie kann nicht genug betont werden. Es geht dabei nicht nur um zahlreiche Vorteile, sondern auch um die Verantwortung und Aufgaben, die damit einhergehen.

Zu den Vorteilen gehören Weiterbildungstage zu verschiedensten Themen, die von der IgFS organisiert werden. In der Vergangenheit wurden beispielsweise Schulungen zu Schmierstoffen für historische Fahrzeuge, Kühlflüssigkeiten, Funktion und Reparatur von Anzeigeinstrumenten, Nachfolgeregelungen, Wissenstransfer und Reverse Engineering angeboten.

Die Verantwortung besteht darin sicherzustellen, dass historische Fahrzeuge auch in Zukunft gefahren werden können und dass junge Fachkräfte das notwendige Wissen erwerben und erlernen können. Eine erfolgreiche Unternehmensnachfolge kann ebenfalls nur gewährleistet werden, wenn der Nachfolger sich mit der Materie auskennt oder die Möglichkeit hat, das Handwerk und das Gewerbe kennenzulernen. Es sind daher auch ideologische Beweggründe, die für eine Mitgliedschaft in der IgFS sprechen.

Eine wertvolle Qualifikation
Die Mitgliedschaft oder Gönnerschaft bei der IgFS ist somit nicht nur ein Schritt zur persönlichen und betrieblichen Weiterentwicklung, sondern auch ein Beitrag zur Erhaltung eines wichtigen Teils unserer Kultur und Geschichte.

Trotz des technologischen Fortschritts werden diese Berufe auch in Zukunft gefragt sein, zumal sich Oldtimer immer grösserer Beliebtheit erfreuen. Doch mangelt es zunehmend an Fachleuten, die sich mit Veteranenfahrzeugen auskennen. Die Weiterbildung stellt somit eine wertvolle Qualifikation dar.
 
Der Unterschied zwischen IgF und IgFS
Die Interessengemeinschaft Fahrzeugrestauratoren (IgF) ist für Ausbildungen im Berufsfeld historischer Fahrzeuge verantwortlich, einschliesslich Lehrgangsorganisation und eidgenössischer Prüfungen. Gegründet wurde die IgF vom AGVS, der IgFS, Carrosserie Suisse und dem IgFS Gönnerverein.
Die 2011 gegründete IgFS widmet sich der Erhaltung des rollenden Kulturguts und dem Erhalt von Oldtimer-Know-how. Sie bildet den Nachwuchs aus und besteht aus Fachleuten, Enthusiasten und Liebhabern historischer Fahrzeuge. Ihren Mitgliedern bietet die IgFS Schulungen, Fachwissen und Netzwerkmöglichkeiten zur Unterstützung bei der Restaurierung und Pflege ihrer Fahrzeuge.

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