Wer ist Ilaria Devittori?

Neue Power für den ZV

Wer ist Ilaria Devittori?

26. August 2024 agvs-upsa.ch – Mit Ilaria Devittori, Mathias Gabler und Gaël Lanthemann sitzen seit der Delegiertenversammlung des AGVS in Basel drei Neue im AGVS-Zentralvorstand. Auch wenn sich die drei in ihren Sektionen schon verdient gemacht haben, kennt noch lange nicht jeder Garagist die drei ZV-Mitglieder, die sich in Zukunft fürs Autogewerbe und den AGVS stark machen werden. Daher stellt die AGVS-Medien die Nachfolger der langjährigen ZV-Mitglieder Enrico Camenisch, René Degen und Pierre Daniel Senn näher vor. Jürg A. Stettler


Ilaria Devittori ist seit 2017 ist im Vorstand der AGVS-Sektion Tessin und neu im ZV. Foto: AGVS-Medien

Frau Devittori, welchen Bezug haben Sie zum Garagengewerbe?
Ilaria Devittori: Mein Vater und mein Onkel besassen schon vor meiner Geburt eine Autowerkstatt, so dass ich von klein auf daran gewöhnt war, zwischen dem Showroom und der Werkstatt hin und her zu wandern. Ich habe keine Ausstellung verpasst, mir die neuen Autos angeschaut und dabei immer wieder neue Modelle und neue Technologien entdeckt. Später, nach meiner Ausbildung – zuerst Maschinenbau, dann Wirtschaft und Management –, beschloss ich, ins Familienunternehmen, die Devittori All Cars Plus SA in Biasca TI, einzusteigen, wo ich heute für Verwaltung und Verkauf zuständig bin.

Warum engagieren Sie sich im ­Zentralvorstand?
Ich denke, die Mitarbeit im Zentralvorstand ist eine gute Gelegenheit, neue Erfahrungen zu sammeln, interessante Leute zu treffen, neue Ideen zu entdecken und die verschiedenen schweizerischen Realitäten besser kennenzulernen. Gleichzeitig hoffe ich, meine eigenen Erfahrungen einbringen zu können und so dazu beizutragen, dass der AGVS seine bisherige, gute Arbeit fortsetzt, sich weiterentwickelt und mit dem immer schnelleren Wandel Schritt hält.

Wo sehen Sie aktuell die grössten ­Herausforderungen für Garagen?
Die grösste Herausforderung für die Werkstätten sind meiner Meinung nach die grossen Veränderungen, die sich in den letzten Jahren immer schneller vollzogen haben. Dies sowohl in der Automobiltechnik als auch in der Unternehmensführung, denken Sie dabei beispielsweise an die neuen Agenturverträge, die unsere bisherige Vorstellung vom Autoverkauf durcheinander bringen. Wie auch immer diese Veränderungen verlaufen, die Werkstätten müssen flexibel bleiben und in der Lage sein, sich organisatorisch, infrastrukturell und in Bezug auf die Ausbildung anzupassen. Es wird nicht einfach sein, immer geschultes Personal zu finden. Dies wird auch in den nächsten Jahren eine grosse Herausforderung sein, sowohl für die Werkstätten als auch für den AGVS. Es gilt, die Werkstattberufe immer attraktiver zu machen und eine solide Weiterbildung der Mitarbeitenden anzubieten.

Wo sehen Sie aktuell die grössten ­Herausforderungen für den AGVS?
Im Zusammenhang mit den bereits erwähnten Herausforderungen halte ich die Nachwuchsgewinnung und die kontinuierliche Weiterbildung der Mitarbeitenden für entscheidend, zumal die Ausbildung ein immer breiteres Spektrum an Kompetenzen abdecken muss. Verkäufer müssen sich nicht mehr nur mit dem reinen Verkauf des Fahrzeugs beschäftigen, sondern auch über Themen wie Leasing, Versicherung, Beratung über die richtige Antriebsart für den Kunden und vieles mehr Bescheid wissen. Ebenso muss die technische Abteilung über Kenntnisse verfügen, die vom Benzin- bis zum Elektromotor, von der Batterie bis zu den neuen Sicherheitssystemen im Auto reichen. Der AGVS muss in der Lage sein, trotz der zunehmenden Komplexität des Automobilsektors in allen Bereichen dazu eine aktuelle Ausbildung anzubieten.
 
Wie sieht für Sie die ideale Garage der Zukunft aus?
Ich glaube nicht, dass es die ideale Werkstatt der Zukunft gibt. Jeder wird seine eigene Nische finden müssen. Vielleicht ist ein Betrieb auf eine bestimmte Technologie spezialisiert, beschäftigt sich mit Oldtimern, entwickelt neue Geschäftsmodelle oder was auch immer. Auf jeden Fall glaube ich, egal welchen Weg die Werkstätten wählen, die grundlegenden Eigenschaften, um die Zukunft am besten zu meistern, werden Flexibilität und Anpassungsfähigkeit bleiben!

Auf welchen Antrieb setzen Sie bei Ihrem Auto und warum?
Ich habe ehrlich gesagt keinen bevorzugten Antrieb, aber ich wechsle und experimentiere gerne. Ich wechsle recht häufig das Auto und fahre derzeit einen Hybrid, nachdem ich den Winter in einem Elektroauto verbracht habe. Ich finde, dass jeder Antrieb Vor- und Nachteile hat und dass man seine persönlichen Bedürfnisse sorgfältig abwägen muss, um den für sich am besten geeigneten Antrieb zu finden.

Können Sie sich noch an Ihr erstes Auto erinnern?
(lacht) Ja, schliesslich ist es noch gar nicht so lange her: ein Subaru Legacy 4×4, blau. Ich hatte ihn gewählt, um in den Winterferien als Skilehrerin arbeiten zu können, denn die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln war ziemlich kompliziert. Ich konnte eine Menge Ausrüstung einladen und es gab immer noch freien Platz. Und ich hatte nie Probleme, ans Ziel zu kommen – trotz starken Schneefalls!

Wie erholen Sie sich nach der Arbeit?
Nach der Arbeit entspanne ich mich gerne im Garten mit einem guten Buch. Ich mag Musik und spiele in einigen Bands; als Sport betreibe ich Ski- und Snowboardfahren, zudem bin ich in einem Schützenverein und schiesse gerne.
 

Ilaria Devittori

Die 32-jährige Tessinerin hat Maschineningenieurwissenschaften an der ETH Zürich studiert, einen Master in Management, Technologie und Ökonomie sowie einen MAS in Mobilität der Zukunft von der ETH. Seit 2016 kümmert sie sich im Familienbetrieb in Biasca TI um die Werkstattleitung. Seit 2017 ist sie im Vorstand der AGVS-Sektion Tessin.

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