Boxenstopp mit Sandro Piffaretti
«Eine einmalige Chance für die freien Garagisten»
9. August 2021 agvs-upsa.ch – Spannende Persönlichkeiten aus der Autobranche berichten über Aktualität und Strategien. Heute Sandro Piffaretti, VR-Präsident Swiss Automotive Group (SAG). Im Interview spricht er über seine langfristige Strategie und über den Zugang zu Fahrzeugdaten.
«Selbst eine Garage zu besitzen, hilft mir zu verstehen, welche Herausforderungen den Garagisten bevorstehen.» Sandro Piffaretti, Verwaltungsratspräsident der SAG. Foto: SAG
sco. Herr Piffaretti, wie sorgt die SAG dafür, dass die Garagisten auch technologisch auf dem neusten Stand bleiben? Stichwort: Zugang zu Daten.
Sandro Piffaretti: Einerseits helfen wir bei der Information und beim Entwurf der neuen Regeln, andererseits mit Schulungen und konkreten Produkten. Das Thema «connected car» ist eine einmalige Chance für die freien Garagisten. Sie werden Zugriff auf einen sehr grossen Wagenpark haben. Logisch, dass hier die Hersteller den Knochen nicht einfach liegen lassen. Die spannende Frage wird sein: Was machen die Markenvertreter? Einerseits werden sie beim Neuwagenvertrieb zu Agenten degradiert und andererseits kann der Konsument auch freie Garagisten nutzen.
Im Oktober 2020 haben Sie von Ihrem Geschäftspartner Olivier Métraux das gesamte Aktienpaket der SAG übernommen. Gleichzeitig ist ein nicht näher definiertes Schweizer Unternehmerteam mit einer finanziellen Beteiligung eingestiegen. Welche Strategie verfolgen Sie mit der SAG?
Die Strategie ist solides, langfristiges Unternehmertum. Vor bald 25 Jahren habe ich eine in Schwierigkeiten geratene Derendinger übernommen. Schnell habe ich festgestellt, dass Teiledistribution gute Beziehungen zu den Teileherstellern bedingt. Da die Schweiz nicht das grösste Land Europas ist, war mir klar, dass wir mehr Volumen in anderen Ländern suchen müssen. Das haben wir gemacht. Heute ist die SAG, obwohl mit einem der kleinsten Heimmärkte Europas, einer der Top-7-Teiledistributoren in Europa. Darum können wir in unserem Heimmarkt die besten Dienstleistungen anbieten.
Welche Auswirkungen hat diese Verschiebung der Eigentümerschaft für Ihre Kunden, die Schweizer Garagisten?
Keine. Für das Management ist es einfacher: Vorher waren Olivier und ich Eigentümer; ich habe nie gesagt, wer wie viele Aktien hält; das ist mir nicht wichtig. Ich hatte seit 2009 über 80 Prozent der Anteile der SAG. Ich denke, niemand hat es gemerkt. Das war auch mein Ziel. Für mich war die Zeit mit Olivier hervorragend. Wir hatten das gleiche Ziel: die SAG weiterzuentwickeln. Nun hat er andere familiäre Prioritäten, die ich verstehe und respektiere. Ich bin nun allein der Unternehmer, wobei ich im Ausland in mehreren Gesellschaften immer noch die Gründer als Miteigentümer habe. Das ist mein Konzept: Die SAG ist kein anonymer Konzern, sondern das Haus der Unternehmer.
Bleiben wir thematisch bei den Garagisten: Sie entwickeln mit einer Ihrer Firmen ein DMS. Wann wird das System marktreif sein?
Wir haben mehrere bestehende DMS, je nach Land. Diese Systeme werden ständig weiterentwickelt.
Es gibt bereits zahlreiche DMS auf dem Schweizer Markt. Was können die bestehenden DMS nicht, was sie unbedingt können sollten?
Die Komplexität reduzieren und somit das Leben des Garagisten und seiner Mechaniker vereinfachen. Es kann nicht sein, dass die Garagisten am Sonntagmorgen das Büro machen müssen. Da muss eine Lösung hin.
«Selbst eine Garage zu besitzen, hilft mir zu verstehen, welche Herausforderungen den Garagisten bevorstehen.» Sandro Piffaretti, Verwaltungsratspräsident der SAG. Foto: SAG
sco. Herr Piffaretti, wie sorgt die SAG dafür, dass die Garagisten auch technologisch auf dem neusten Stand bleiben? Stichwort: Zugang zu Daten.
Sandro Piffaretti: Einerseits helfen wir bei der Information und beim Entwurf der neuen Regeln, andererseits mit Schulungen und konkreten Produkten. Das Thema «connected car» ist eine einmalige Chance für die freien Garagisten. Sie werden Zugriff auf einen sehr grossen Wagenpark haben. Logisch, dass hier die Hersteller den Knochen nicht einfach liegen lassen. Die spannende Frage wird sein: Was machen die Markenvertreter? Einerseits werden sie beim Neuwagenvertrieb zu Agenten degradiert und andererseits kann der Konsument auch freie Garagisten nutzen.
Im Oktober 2020 haben Sie von Ihrem Geschäftspartner Olivier Métraux das gesamte Aktienpaket der SAG übernommen. Gleichzeitig ist ein nicht näher definiertes Schweizer Unternehmerteam mit einer finanziellen Beteiligung eingestiegen. Welche Strategie verfolgen Sie mit der SAG?
Die Strategie ist solides, langfristiges Unternehmertum. Vor bald 25 Jahren habe ich eine in Schwierigkeiten geratene Derendinger übernommen. Schnell habe ich festgestellt, dass Teiledistribution gute Beziehungen zu den Teileherstellern bedingt. Da die Schweiz nicht das grösste Land Europas ist, war mir klar, dass wir mehr Volumen in anderen Ländern suchen müssen. Das haben wir gemacht. Heute ist die SAG, obwohl mit einem der kleinsten Heimmärkte Europas, einer der Top-7-Teiledistributoren in Europa. Darum können wir in unserem Heimmarkt die besten Dienstleistungen anbieten.
Welche Auswirkungen hat diese Verschiebung der Eigentümerschaft für Ihre Kunden, die Schweizer Garagisten?
Keine. Für das Management ist es einfacher: Vorher waren Olivier und ich Eigentümer; ich habe nie gesagt, wer wie viele Aktien hält; das ist mir nicht wichtig. Ich hatte seit 2009 über 80 Prozent der Anteile der SAG. Ich denke, niemand hat es gemerkt. Das war auch mein Ziel. Für mich war die Zeit mit Olivier hervorragend. Wir hatten das gleiche Ziel: die SAG weiterzuentwickeln. Nun hat er andere familiäre Prioritäten, die ich verstehe und respektiere. Ich bin nun allein der Unternehmer, wobei ich im Ausland in mehreren Gesellschaften immer noch die Gründer als Miteigentümer habe. Das ist mein Konzept: Die SAG ist kein anonymer Konzern, sondern das Haus der Unternehmer.
Bleiben wir thematisch bei den Garagisten: Sie entwickeln mit einer Ihrer Firmen ein DMS. Wann wird das System marktreif sein?
Wir haben mehrere bestehende DMS, je nach Land. Diese Systeme werden ständig weiterentwickelt.
Es gibt bereits zahlreiche DMS auf dem Schweizer Markt. Was können die bestehenden DMS nicht, was sie unbedingt können sollten?
Die Komplexität reduzieren und somit das Leben des Garagisten und seiner Mechaniker vereinfachen. Es kann nicht sein, dass die Garagisten am Sonntagmorgen das Büro machen müssen. Da muss eine Lösung hin.
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